Zugegeben: Ein kleines Idol sind sie für uns schon, die knapp 50 Sängerinnen und Sänger des slowenischen Chores „Perpetuum Jazzile“ – und so stand unsere kleine Gesandtschaft von zehn Crazy-Generation-Choristen aus Leipzig euphorisch am 26. Oktober vor dem Alten Schlachthof in Dresden.
Wir wurden nicht enttäuscht! Die Slowenen lebten die Chormusik, die uns zuvor lediglich von Musikaufnahmen und Youtube-Videos bekannt waren, auf der Bühne: Stimmgewalt in Stereo, zum Mitschwingen, für atemberaubendes Staunen.
Perpetuum Jazzile ist vor allem ein a-capella-Chor. Allein mit ihren Stimmen, hin und wieder in Begleitung durch ein E-Piano, interpretierten sie „Africa“ von Toto, R’n’B, Medleys mit Abba-Songs, aber auch heimatliches Liedgut und Eigenkompositionen. Voller Einfallsreichtum schienen alle dabei zu sein: Jedes einzelne Chormitglied leistete mit einem eigenen Arrangement, dirigierend, mit einer Solo-Einlage oder einer Anmoderation – für uns als Publikum extra auf Deutsch einstudiert – seinen ganz ureigenen Beitrag. Die Songs überzeugten rund, laut und mitreißend, poppig, klangvoll, aber später wieder leise, unplugged, fließend leicht, ganz nah. Immer wieder heizte Musikdirektor Peder Karlsson das Publikum an, den Chor klatschend zu unterstützen. Er selbst erweckte den Eindruck, dabei ganz hin und weg vom Klangerleben zu sein, war ganz innig in jenen Liedern, die er dirigierte. Seine Freude war aufrichtig, fast kindlich, einmal wieder ein paar Sätze in seinem – wenn auch, wie er fand, miserablen – Deutsch sprechen zu können. Chor und Publikum teilten diese Meinung wahrlich nicht und sangen ihm nachträglich zu seinem Geburtstag gemeinsam ein besonders herzliches „Happy Birthday“.
Durchweg begeistert waren wir von den Beatboxeinlagen. Eine unserer Chorsängerinnen war nach dem anschließenden „Meet & Greet“ mit den PJ-Sängern völlig beseelt : „Ich habe immer bewundert, wie man minutenlang den Beat allein mit den Lippen halten kann und dabei so eine Wirkung hervorruft. Schon immer wollte ich demjenigen meinen vollsten Respekt ausdrücken.“ So schüttelte Susanne Sašo Vrabič nach dem Konzert die Hand.
Die Jungs und Mädels fanden glücklicherweise nach dem Auftritt außerdem Zeit, sich für ein kleines Foto mit uns zu versammeln.
Über die „Big German Tour“ führt der Chor ein schönes Blog zum Mitlesen. Zum Tour-Auftakt heißt es dort:
“20.00 – SHOW TIME! even thoug the conditions in the hall were really extreme, we belive we’ve deliverd a kick-ass concert for Dresden audience! And the audience response was simply fantastic!! 5 encores – that’s all we need to say, right!? :))))”
Das scheint der richtige Ausdruck zu sein: Ein fantastisches „kick-ass”-Konzert!
Wir werden noch lange zehren von den Eindrücken der Stimmen und der Stimmung, dem Ideenreichtum, der Professionalität und der musikalischen Bandbreite, bei deren Präsentation es all den Mitwirkenden einfach keine Sekunde an Leidenschaft fehlte. Wenn Chormusik so ansteckt, macht uns das – neben Mut – vor allem große Lust auf das eigene Singen und Zusammenklingen.
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